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 Kaffee Klatsch
Martin Seehafer Offline

Moderator

Beiträge: 103

07.08.2008 08:59
Kunstvolle Loopings und Steilflüge am Neuenknicker Himmel gezeigt Antworten
Flugtag des MSC Sperber voller Erfolg / Große Bandbreite an Modellen / Friedhelm Graulichs Nasa-Höhenaufklärer als Augenweide

Petershagen-Neuenknick (Scho). Regen Flugbetrieb gab es am vergangenen Wochenende auf der Startbahn des MSC Sperber Petershagen.



Der erst 16-jährige Miles Dunkel aus Herzebrock (kniend links) überzeugte mit seiner „Extra 330 LX“, während Vladimir Iscuk (r.) auf die Flugeigenschaften seiner „Giles 202“ mit dem Namen Tom Jones schwört.

Von Rüdiger Schoppmann

Auch auf dem Rollvorfeld herrschte dichtes Gedränge in Erwartung einer baldigen Starterlaubnis. Die Freigabe erfolgte unbürokratisch, aber nach genau festgelegten Vorschriften. Starts und Landungen gab es danach im Zehnminutentakt.

Wer nun glaubt, dass es sich hierbei um die Nachwirkungen des Lufthansastreiks handelt, der irrt. Ursache des Flugbetriebes waren die Flugtage des seit mehr als zwanzig Jahren beheimateten Modellsportclubs.

Weder bei den Crews noch beim Bodenpersonal des Vereins gab es Streiks um Lohnforderungen. Alle Mitglieder sind engagierte Modellflieger und wollen mit Freunden auch aus anderen Vereinen ihrem nicht alltäglichen Hobby, der Modellfliegerei, nachgehen.

Gleichzeitig möchten sie den Sport allen interessierten Besuchern näher bringen. Jeder Hobbyflieger schwört auf sein spezielles Modell, dass in oft mehr als tausend Arbeitsstunden im Hobbyraum erstellt wurde. Die Bandbreite der ferngesteuerten Modelle reichte vom Anfänger-Hochdecker über Flächenflugzeuge mit Verbrennungsmotoren, Elektrosegler, Hubschrauber bis hin zum Kunstflug-Doppeldecker und sogar zu turbinengetriebenen Jets.

Zahlreiche Zuschauer verfolgten gebannt die Kapriolen am Neuenknicker Himmel. Erfahrene Piloten zeigten Loopings, Flüge in Seiten- oder Rückenlage, Steilflüge und viele Kunststücke mehr. Bei windstillem Wetter wurde das Flugvermögen der Modelle oftmals bis auf das Äußerste ausgereizt.

Neben der herkömmlichen Frequenz auf dem 35-Megaherzband wurde in diesem Jahr von einigen Modellpiloten erstmals das neue 2,4 Gigaherzband für den Flugbetrieb eingesetzt.

Keine ungeplanten Abstürze

Vorsitzender Torsten Weßling betont, das die Handy- technologie mit ihrem Frequenzshopping eine weitaus höhere Sicherheit bietet, da eine Frequenz nie doppelt belegt werden kann. Ungeplante Abstürze durch Doppelbelegung einer Frequenz gehören nach der Umstellung aller Sender und Empfänger dann der Vergangenheit an.

Nicht sonderlich überrascht zeigt er sich über die Entwicklung der Elektromodelle, die immer mehr Bedeutung in der Modellfliegerei gewinnen. Dank der Entwicklung neuer Lithiumakkus ist die Leistung der E-Modelle heute oftmals höher als die mit Verbrennungsmotoren. Zudem seien die Motoren deutlich leiser.

Auf dem Boden konnten alle Modelle aus der Nähe betrachtet werden. Dabei stellten besonders ältere Besucher fest, dass die Zeit des Baukastenseglers "Der kleine Uhu" aus den siebziger Jahren längst der Vergangenheit angehört.

Spannweiten von mehr als fünf Metern sind heute keine Seltenheit mehr. Augenweide war dabei der Nachbau des Nasa-Höhenaufklärers vom Typ ER-2 von Friedhelm Graulich. Mit einer Spannweite von 5,30 Metern und einer Rumpflänge von 3,20 Metern katapultierte das strahlgetriebene Modell binnen Sekunden in den Himmel.

Besucher am Flugsimulator

An seiner Seite ist stets Arno Donath, der den Rohbau aus Balsaholz gefertigt hat. Friedhelm Graulich ist seit 35 Jahren Modellpilot. Seit 2000 ist er auf Turbinenjets umgestiegen. Einsteigern rät er von diesem Antrieb grundsätzlich ab. Besonders die Landung erfordere besondere Erfahrung.

Angelockt wurden die Zuschauer durch das kernige Motorengeräusch vom Doppeldecker "Udet Flamingo" von Peter Finsterwalde. Etwa ein Jahr hat er an dem Modell mit 3,40 Metern Spannweite und 21 Kilogramm Gewicht gearbeitet. Besonderes Augenmerk ist der 5-Zylinder-Sternmotor, der bei erstaunlichen 250 Kubikzentimeter 14 PS leistet.

Mit sechzehn Jahren war Miles Dunkel aus Herzebrock einer der jüngesten Modellpiloten. Seit vier Jahren ist er aktiv dabei. Nach etlichen Übungsflügen durfte er die älteren Modelle vom Vater und Opa selbst steuern. Seine Flugsicherheit präsentierte er mit einer mit Rauchanlage ausgestatteten "Extra 330 LX" am Himmel unterhalb der Speedwaybahn.

Gleich mit einem ganzen Geschwader an Segelflugzeugen mit Elektroantrieb reiste Klaus Lawrenz aus Päpinghausen mit Enkel Tim und seinem Nachbarn an. Die Liebe zum Modellflug hat ihn erst mit 68 Jahren überwältigt. Vor zwei Jahren begann er ein intensives Flugtraining am Simulator. Schmunzelnd bekennt er heute, dass seine ersten realen Flugversuche dann mit vielen Abstürzen endeten.

Besucher konnten am Flugsimultator den "Steuerknüppel" in die Hand nehmen und ihr fliegerisches Talent ausloten. Diese Versuche endeten allerdings meistens schon in kürzester Zeit mit einem Bodencrash.

Neue Modellflugpiloten und Interessierte sind im Verein jederzeit willkommen. Ansprechpartner ist Torsten Weßling unter der Telefonnummer (0 57 03) 51 53 35 oder unter der Handynummer (01 71) 7 88 72 11.
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